Wie kann man sichere Schulwege für Kinder und Jugendliche schaffen? Ein Thema, das immer wieder, insbesondere bei Schulbeginn, zurecht die Gemüter erhitzt. Wildes Parken vor den Schuleingängen, Zunahme von Eltern-Taxis, fehlende Übergänge, überhöhte Geschwindigkeiten, fehlende Übung im Zurücklegen der Schulwege durch die Kinder allein. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen.

Wenn man an einzelnen Grundschule im Stadtbezirk 3 (Essen-West) nachfragt, welche Erfahrungen sie zum Thema Schulwegsicherheit gemacht haben, erhält man immer wieder die gleiche Antwort. Schulleitungen, Elternvertreter*innen und Kinder würden sich freuen, wenn man sich dieses Themas verstärkt annähme. Dies ist jetzt an der Andreasschule in Rüttenscheid geschehen.

Untersuchungen der Stadt Essen ergaben schon vor 25 Jahren, dass sich die Sicherheit auf Schulwegen nur dann verbessern lässt, wenn man sich der Problematik aus der Sicht der Kinder nähert. Man muss die konkrete verkehrliche Situation vor Ort betrachten und mit mehreren Akteuren zusammen konkrete Lösungen entwickeln. Genau darauf basierte nun auch das Pilotprojekt an der Andreasschule. Im Rahmen eines Schulkonzeptes will man die Verkehrssituation vor Ort entspannen und den Kindern einen sicheren Schulweg ermöglichen.

Auf der Grundlage von Befragungen der Eltern und der Schüler*innen sowie der Betrachtung von Gefahrenstellen vor Ort entstand ein Bündel von Maßnahmen. So wurden im Juni auf Vorschlag des ADFC sogenannte Elternhaltestellen (Hol- und Bringzonen) 200 Meter von der Andreasschule entfernt eingerichtet. Dort sollen alle Eltern halten, die ihre Kinder mit dem Auto zu Schule bringen bzw. abholen.

Im Wissen um die Wirkung des Projektes beantragte die Fraktion DIE LINKE. in der Bezirksvertretung Essen-West in der Juni-Sitzung zu prüfen, wie dieses Schulwegeprojekt in Zusammenarbeit mit der Klimaagentur Essen, der EVAG und der Polizei auch an Grundschulen im Bezirk umgesetzt werden kann. Anders als erwartet, wurde dieser Antrag von den anderen Fraktionen mehrheitlich abgelehnt. Im Wesentlichen mit der Begründung: Man müsse ja erst mal sehen, ob das Pilotprojekt auch zu Ergebnissen führe.

Zwischenzeitlich ergab eine Nachfrage bei der Schulverwaltung, dass man nun plane, dass Projekt stadtweit auszudehnen. Die Fraktion DIE LINKE. in der BV und im Rat wird an diesem Thema dranbleiben.

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