Die Essener Linke gedenkt anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust an die von den Nazis in Essen deportierten und ermordeten Menschen. Der deutsche Faschismus war verantwortlich für Millionen von Toten und mahnt, wachsam zu sein. Hass wegen der Herkunft, Religion oder politischen Meinung werden aktuell wieder gesellschaftsfähig.

Wir erinnern stellvertretend für viele weitere an das Schicksal von Charlotte Zinke. Sie fiel, wie viele andere Essenerinnen und Essener, dem nationalsozialistischem Terror zum Opfer. Charlotte Zinke trat 1920 der KPD Essen-Frohnhausen bei und wurde 1928 in den preußischen Landtag und 1930 in den Reichstag gewählt. Nach der Machtergreifung versteckte sich die bekennende Kommunistin im Waldecker Land, ehe sie für kurze Zeit in die Niederlande emigrierte. Im Zuge der „Aktion Gitter“ wurde sie 1944 von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. Zinke wurde am 06. November 1944 ermordet.

„Wir haben eine historische Verantwortung. Gerade vor dem Hintergrund des spürbaren gesellschaftlichen Rechtsrucks ist es umso wichtiger, die Gräueltaten, die damals in diesem Land begangen wurden, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Antisemitismus und Rassismus sind in der Gesellschaft weit verbreitet“ erklärt Kreissprecherin und Landtagskandidatin Sonja Neuhaus. „Herabwürdigung und Abwertung werden nicht in rechten Filterblasen bleiben, sondern zunehmend auch den Alltag prägen. Auch die AfD macht heute eine Politik, die nur eine Meinung toleriert – ihre eigene. Dem gilt es, gemeinsam und entschieden entgegenzutreten.“

„Wir rufen dazu auf, an der Gedenkveranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes teilzunehmen, die an der Hauptverwaltung von Thyssen-Krupp stattfindet und an über 520 verschleppte jüdisch-ungarische Zwangsarbeiterinnen erinnern soll“, ergänzt Ezgi Güyildar, Direktkandidatin zur Landtagswahl im Essener Osten und Ratsmitglied der Linken. „ In den heutigen Verhältnissen, in denen Politiker öffentlich Geschichtsrevisionismus betreiben, ist die Losung ‚Wehret den Anfängen‘ umso wichtiger.“

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