Die „Grundgesetz-Verteilaktion“ der Essener CDU, die als Antwort auf eine Koranverteilung das Grundgesetz in der Innenstadt verteilen will, hat den Widerspruch der Essener LINKEN hervorgerufen.

„Diese Aktion wird niemanden davon abhalten, sich den Salafisten anzuschließen“, erklärt Jules El-Khatib, Essener Mitglied im Landesvorstand der LINKEN NRW. Der Koran sei genauso wenig das Problem wie die Bibel. Wer junge Menschen davon abhalten wolle, der salafistischen Auslegung des Korans zu folgen, der müsse etwas gegen soziale Perspektivlosigkeit und Ausgrenzung tun. „Insbesondere muss endlich konsequent gegen antimuslimischen Rassismus vorgegangen werden. Denn der Rassismus schafft den Nährboden, den die Salafisten nutzen, um Jugendliche zu gewinnen“, so El-Khatib weiter. Ein wichtiger Schritt wäre es, den Islam in Deutschland mit den anderen Religionen gleichzustellen. Wenn Muslime gleichberechtigter Teil der Gesellschaft seien, „dann läuft die Propaganda der Salafisten ins Leere.“

Sonja Neuhaus, Kreissprecherin der LINKEN Essen, ergänzt: „Das Grundgesetz ist die Basis für eine tolerante und gleichberechtigte Gesellschaft. Es jedoch als Gegenschrift zum Koran zu verteilen, stigmatisiert nicht nur die Salafisten, sondern alle Muslime. Die Aktion der CDU ist heuchlerisch.“ Das Grundgesetz mache eben gerade keinen Unterschied zwischen den Glaubensgemeinschaften der unterschiedlichen Religionen. Neuhaus abschließend: „Anstatt Stimmung gegen Salafisten zu machen, die ein generelles Klima der Ablehnung von Muslimen schürt, sollte sich die örtliche CDU besser dafür engagieren, dass das im Grundgesetz festgeschriebenen Recht auf Asyl auch für alle Opfer von Krieg und Verfolgung Anwendung findet.“

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