Der Essener Linke Kreisverband reagiert mit völligem Unverständnis auf die erneut ausgebrochene Debatte um das Tragen von Kopftüchern am Arbeitsplatz. Als Frauen mit Kopftuch „nur“ Toiletten putzten, schien das Tragen von Kopftüchern kein Problem zu sein. Erst seitdem Frauen mit Kopftuch in besser bezahlte Arbeitsverhältnisse streben würden, gäbe es eine Debatte um das kleine Stückchen Stoff, so die Partei.

Auslöser der Debatte war ein WAZ Artikel, der über die Nichteinstellung einer Praktikantin in einer Essener Apotheke berichtete, da das 15-jährige Mädchen ihr Kopftuch nicht ablegen wollte. In Deutschland herrsche Religionsfreiheit und diese würde nicht am Arbeitsplatz aufhören, erklärt der Linke Kreissprecher Daniel Kerekes. Erst vor kurzem hat es ein Gerichtsurteil in Bayern gegeben, das einer Angestellten im Einzelhandel Recht gab, ihr Kopftuch auch auf der Arbeit anziehen zu dürfen.

„Als Linke setzen wir uns gegen alle religiösen Privilegien ein, die der Staat religiösen Institutionen verleiht. Gleichzeitig jedoch verteidigen wir die Religionsfreiheit“, sagt Kerekes. Die Linke bedaure es, dass sich auf Facebook und anderen sozialen Medien ein Schwall rassistischer Kommentare breitmachen würde, sobald es sich um ein Thema handle, dass den Islam streifen würde. Die Linke setze sich für eine areligiöse, aber nicht antireligiöse Auseinandersetzung mir religiösen und Religion tangierende Themen ein, egal ob es sich dabei um eine christliche oder nicht christliche Religion handle.

Natürlich wäre auch die Einstellung des Vaters der Betroffenen, Frauen nicht frisieren zu wollen, kein auf Dauer haltbarer Zustand, schließt Kerekes. Denn das Grundgesetz sei ein hohes Gut, das wir verteidigen müssten, gegen Sexismus, Rassismus und andere reaktionäre Angriffe. Die Essener Linke würde gerne in einen Dialog mit der Apothekerin treten und der jungen Frau einen Praktikumsplatz anbieten.

Share This

Share This

Share this post with your friends!