Hier findet ihr die Fragen und Antworten vom VCD.

Welche Chance sehen Sie, dass der modale Split, den der Rat der Stadt Essen beschlossen hat (25 % öffentlicher Personennahverkehr, 25 % Radverkehr, 25 % Fußverkehr und 25 % motorisierter Individualverkehr), bis 2035 verwirklicht wird, und was tragen Sie in der folgenden Ratsperiode dazu bei?

Mit der aktuellen Politik der Stadt ist der modale Split nicht zu erreichen. Bisher werden von der Stadt 1,20 pro Einwohner*in pro Jahr eingeplant. Die Stadt Utrecht im gibt mehr als hundert mal mehr pro Einwohner*in aus. Der ADFC fordert mindestens 30 Euro pro Einwohner*in pro Jahr. Ohne die Bereitschaft wenigstens diesen Betrag zu zahlen, ist der Modale Split nicht zu erreichen, weder 2035 noch irgendwann. Um den Anteil des Radverkehrs entsprechend zu steigern muss es mehr Radwege geben, die mehr als „schöne Freizeitwege“ sind und auch für den Weg zur Arbeit geeignet sind.

Der öffentliche Personennahverkehr ist viel zu teuer, zu schlecht getaktet und zu schlecht ausgebaut um als attraktiv gelten zu können. Eine einfache Fahrt in der Stadt ist mit 2,90 Euro viel zu teuer und auch das Monatsticket kostet in der günstigen Variante immer noch knapp 80 Euro. Damit ist es für viele nicht erschwinglich und ein Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr für viele uninteressant.

Für Fußgänger*innen braucht es endlich attraktive Gehwege. Fahrzeuge, die widerrechtlich auf Gehwegen – ebenso wie auf Fahrradwegen – abgestellt worden sind, sollen leichter abgeschleppt werden können. Ampelschaltungen sollen sich nach dem schwächsten Verkehrsteilnehmer ausrichten, also Fußgänger*innen. Hierbei soll noch ein besonderer
Fokus auf Fußgänger*innen mit Einschränkungen gelegt werden.

Was tun Sie, um den öffentlichen Personennahverkehr zu fördern?

Der öffentliche Personennahverkehr ist in Essen uninteressant. Die Linien fahren zu selten, er ist zu teuer und deutlich zu schlecht ausgebaut. Wir als DIE LINKE wollen alle drei Punkte angehen.

Die Hauptlinien sollen im 5-Minuten-Takt fahren, statt im 10-Minuten-Takt, zumindest zur Hauptzeit. Des Weiteren sollen Stadtteile die bisher nicht oder nicht schlecht angebunden sind, besser angebunden werden. Nur wenn der Ausbau entsprechen vorangeschritten ist, wird es für die Menschen auch attraktiv darauf umzusteigen.

Ebenso wollen wir das der Nachtexpress alle 20 Minuten fährt um auch nachts einen sicheren Heimweg zu gewährleisten.

Am wichtigsten ist jedoch langfristig den Nahverkehr zum Nulltarif anbieten zu können, zumindest für Kinder, Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, Senior*innen und Rentner*innen.

Welchen Stellenwert hat für Sie der Radverkehr in dieser Stadt?

Für uns als DIE LINKE hat der Radverkehr einen hohen Stellenwert. Er ist dazu geeignet den Autoverkehr ebenso wie die Abgas- und Lärmwerte in der Stadt deutlich zu reduzieren. Außerdem können so Flächen, die bisher für den Autoverkehr reserviert sind, so wieder in die Hand der Menschen kommen (Parkplätze, Straßen, etc.). Von positiven Entwicklungen für das Mikroklima ganz zu schweigen.

Zur Entwicklung der Ausgaben für den Radverkehr findet sich deswegen bei uns im Wahlprogramm folgender Absatz:

Als Vorbild muss Utrecht mit über 130 Euro pro Kopf, wenn nicht Kopenhagen mit etwa 250 Euro pro Kopf jährlich gelten.“

Wie kann aus Ihrer Sicht der Fußverkehr, insbesondere für Menschen mit Handicap verbessert werden?

Ampelschaltungen sollen nach Fußgänger*innen als schwächsten Verkehrsteilnehmer ausgerichtet werden. Des Weiteren sollen Ampelschaltungen für Fußgänger*innen entsprechend lange grün geschaltet sein, sodass auch Menschen mit einem Handicap ohne Probleme die Straße in der vorgegebenen Zeit queren können.

Welche Rolle spielt für Sie das Auto und das Carsharing in dieser Stadt?

Carsharing ist eine bessere Möglichkeit des Nutzens des PKWs als private PKWs. So wird der Flächenfraß reduziert. Hierfür gibt es aber nach wie vor zu wenige Flächen. Auch hieran will DIE LINKE etwas ändern.

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