DIE LINKE solidarisch mit Galeria-Beschäftigten

Essen besonders betroffen – „Raubtierkapitalismus“ von Herrn Benko stoppen

Aus Sicht der Ratsfraktion und des Kreisverbandes DIE LINKE. Essen sind die geplanten Schließungen des Karstadt-Kaufhauses in Essen, des Logistikzentrums Ruhr an der Hafenstrasse und der drastische Personalabbau in der Konzernzentrale an der Theodor-Althoff-Straße absolut inakzeptabel. 680 Mio. Euro hat Galeria Karstadt Kaufhof in den letzten Jahren an Staatshilfen erhalten. Trotzdem hat der Konzern es versäumt, Konzepte zur Weiterentwicklung zu erarbeiten, so dass im Rahmen der Insolvenz nun bundesweit 52 Filialen geschlossen und rund 5.000 Beschäftigte arbeitslos werden sollen. Allein in Essen sind an die 1.000 Beschäftigte betroffen.

„Essen ist damit mehr als jede andere Stadt von den Kürzungen bei Galeria Karstadt Kaufhof betroffen,“ so Wolfgang Freye, Sprecher des Kreisverbandes. „Wir erklären uns solidarisch mit den Beschäftigten. Sie haben mit Lohneinbußen von bis zu 5.500 Euro jährlich ihren Teil zur Sanierung des Kaufhauskonzerns getragen und trotzdem großen Einsatz gezeigt, während das Management und der Besitzer, der Multi-Milliardär René Benko, die Erarbeitung von zeitgemäßen Konzepten insbesondere zum Zusammenwirken von Kaufhausgeschäft und Internethandel verschlafen haben. Das ist Missmanagement übelster Art und ‚Raubtierkapitalismus‘ pur – zu Lasten der Arbeitsplätze und zu Lasten der Stadt Essen, der ein schwerer Schlag bei der Innenstadtentwicklung versetzt wird.“

Essen ist auch deshalb besonders betroffen, weil das Einkaufszentrum am Limbecker Platz, das 2008 am Standort der Keimzelle von Karstadt, dem Kaufhaus Althoff, eröffnet wurde, nicht ohne Karstadt als „Ankermieter“ gebaut worden wäre. Fast 30 % der Verkaufsfläche am Limbecker Platz werden von Karstadt genutzt. Dafür wurde – auch gegen Warnungen der Fraktion DIE LINKE im Rat – damals in Kauf genommen, dass anderen Teilen der Innenstadt und den Stadtteilen erheblich Kaufkraft entzogen wurde.

„Wir geben den Standort noch nicht auf, sondern unterstützen den Oberbürgermeister bei seinen Versuchen, zu retten, was noch möglich ist,“ so Heike Kretschmer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat. „Galeria steht hier in einer besonderen Verpflichtung und immerhin konnte die Schließung vor zwei Jahren noch zurückgedreht werden. Denn auch wenn ein Teil der Beschäftigten sicherlich schnell andere Arbeitsplätze finden kann, u.a. bei der Stadt: Andere werden sich von den Arbeitsbedingungen her verschlechtern, denn viele Beschäftigte im Einzelhandel arbeiten im tariffreien Raum. Deshalb muss auch das Land tätig werden, als letzter Rettungsanker auch mit der Gründung einer Transfergesellschaft.“

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