Stadion erweitern für 20 Mio. Euro plus?

DIE LINKE hält Diskussion um Stadionausbau derzeit für „verzichtbaren Luxus“

Kreisverband und Ratsfraktion DIE LINKE. Essen halten die Diskussion um einen Ausbau des Stadions an der Hafenstraße derzeit für überflüssig. Eine Studie der Grundstücksverwaltung Essen (GVE) hat ergeben, dass eine Erweiterung von 20.300 auf 28.800 Plätze durch die Schließung der Ecken möglich ist, aber 20 Millionen Euro kosten würde. Die Sportverwaltung will bis zum Sommer eine Beschlussvorlage dazu vorlegen.

„Wir halten die Diskussion um den Ausbau des Stadions derzeit für einen verzichtbaren Luxus,“ so Wolfgang Freye, Sprecher des Kreisverbandes und für DIE LINKE im Planungsausschuss. „Wirtschaftlich ist der Ausbau nicht darzustellen, jedenfalls nicht für die Stadt. Das behauptet auch die Studie nicht, zumal ja nicht mehr Leute ins Stadion kommen, nur weil es mehr Plätze hat. Dringender wäre es aus unserer Sicht, das Verkehrsproblem zu lösen, aber nicht durch ein zusätzliches Parkhaus, sondern vor allem durch bessere ÖPNV-Verbindungen. Die Verlängerung der neuen Straßenbahn durch den Kruppgürtel zum Stadion und perspektivisch in das neue Gewerbegebiet ‚Freiheit Emscher‘ wären sinnvoll und sollten endlich entschieden werden.“

Etwas erstaunt ist DIE LINKE über die Aussagen von RWE-Vorstand Marcus Uhlig, der Mehreinnahmen für den Verein RWE durch mehr Logen sieht. Dabei geht er offensichtlich davon aus, dass die Stadt auf ihre Kosten baut und RWE die Mehreinnahmen einnimmt. Das sieht DIE LINKE nicht als sinnvolle Perspektive an.

„Man sollte sich im Übrigen schon mal daran erinnern, wie es sich mit den Kosten beim Bau des Stadions verhielt,“ so Heike Kretschmer, Stellv. Vorsitzende der Ratsfraktion. „In der ersten vom Rat beschlossenen Planung für den Neubau des Stadions ging es um 32 Mio. Euro, daraus wurden 43 Millionen Euro und klammheimlich und unter der Hand dann rund 60 Millionen Euro. Auch wenn der damalige Geschäftsführer der GVE darüber gehen musste, ändert das nichts daran, dass die Stadt schon in der Vergangenheit massiv in ‚Vorleistung‘ trat. Jetzt kommt es sowieso erst mal darauf an, dass RWE den Klassenerhalt schafft, was wir dem Verein sehr wünschen.“

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