Seit dem Abebben der ersten Coronawelle sprachen die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft über die Gefahren einer zweiten Welle. Doch scheint es, als ob die Stadtspitze von der zuvor viel diskutierten zweiten Welle überrascht worden sei. Dabei hätte man die Sommermonate nutzen müssen, um sich auf die aktuelle Situation vorzubereiten. Dazu Daniel Kerekeš, Kreissprecher von Die Linke Essen: 

„Monatelang hatte die Stadt Zeit sich auf steigende Inzidenzwerte vorzubereiten, sich Maßnahmenpakete zu überlegen und diese Maßnahmen mit den Essenerinnen und Essenern zu diksutieren. Ich hätte beispielsweise erwartet, dass Thomas Kufen Kontakt zu vietnamnesischen und japanischen Bürgermeistern sucht, die sehr gut durch die Krise gekommen sind. Auch mehr Geld für Schulen, zur Anschaffung digitaler Infrastruktur wäre angebracht gewesen. Denn auch wenn Kufen gegenteiliges behauptet: in Kanada zeigen die zahlen, dass Schulen ein Hotspot für die Verbreitung des Virus sind.“

Die Linke sei sich darüber im Klaren, dass Essen auch nur das ausführende Organ der Landesregierung sei. Trotzdem hätte die Stadt auch eigene Maßnahmen entwickeln können, so Die Linke.

„Die Maßnahmen, die in Essen als Ergänzung ergriffen werden müssten, hätten im Stadtrat diskutiert werden sollen, ebenso in den Bezirksvertretungen, um so die Bevölkerung in die Diskussion einzubeziehen. Gleiches gilt auch für gemeinsame Überlegungen, wie man die Gastronomie und Kunstschaffende langfristig unterstützen kann. Der Status quo ist auf lange Sicht nicht haltbar und das Ende der Pandemie kaum absehbar: Hinzu kommt, dass wir mehr Personal im Gesundheitsamt und zur Cluster-Nachverfolgungen brauchen.“

Die Linke lehnt in jedem Fall die Beteiligung von Bundeswehrsoldaten im Gesundheitsamt ab und drängt stattdessen auf eine dauerhafte Aufstockung des Personals.

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