Jetzt ist es amtlich: Die „Alte Schule“ am Äbtissinsteig ist gerettet! Nach einem neuen Beschluss des Planungsausschusses vom November 2018 muss ein Käufer des Gebäudes ein Konzept vorlegen, dass den Erhalt des Atelierhauses vorsieht. Damit ist ausgeschlossen, dass das Gebäude abgerissen wird.
„Ein großer Erfolg unserer jahrelangen Aktionen und Aktivitäten“, freut sich Michael Steinmann, Vorsitzender des Vereins Kunstraum Alte Schule. „Das hatten wir am Anfang nicht zu hoffen gewagt.“ Mit Lichterketten, einer überfüllten Bürgerversammlung im Grend und vielen anderen Aktionen hat der Verein seit Anfang 2017 für den Erhalt des denkmalswürdigen Gebäudes gekämpft. Ohne diese vielfältigen Aktivitäten und den massenhaften Protest der Kunst- und Architekturfreunde wäre die Schule längst abgerissen worden – das wäre ein herber Verlust für den Stadtteil gewesen.
Steeler Bürgerinnen und Bürger, ein breites Bündnis aus Kunst, Steeler Tradition und Politik setzte sich ebenfalls für das Haus ein. Auch die Bezirksvertreter der Grünen und der Partei DIE LINKE unterstützen die Forderung. „Besondere Erwähnung verdient Jürgen Zierus, der unermüdlich für den Erhalt des Hauses gekämpft hat“, sagt Erwin Wiemer, zweiter Vorsitzender des Vereins.
Nicht nur in städtebaulicher Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf die StadtteilkulSteele: „Alte Schule“ gerettet von Wolfgang Freye Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe hatte die Stadtverwaltung immer noch nicht entschieden, ob sie den Bau einer Kindertagesstätte auf dem Ostermannplatz genehmigt. Der Ostermannplatz liegt im schönen, vom Jugendstil geprägten Eltingviertel. Er ist ein zentraler Treffpunkt im Viertel und mit seinem üppigen Baumbestand eine kleine, grüne Oase. Der Platz gehört dem Vonovia-Konzern, und der will dort eine Kita bauen. Dazu müsste der größte deutsche Wohnungsbaukonzern von den Regelungen des geltenden Ostermannplatz: grüne Oase erhalten! Essen-West: Trinkwasser für alle Der letzte Sommer zeigte, wie wichtig es ist, Möglichkeiten zur kostenlosen Entnahme von Trinkwasser in der Stadt anzubieten. Eine Möglichkeit hierfür wäre die Errichtung von Trinkbrunnen an zentralen Plätzen im Bezirk. Geeignet wären zum Beispiel der Frohnhauser Platz oder die Fläche vor der Kirche St. Maria Empfängnis an der Gemarkenstraße. Die Idee ist nicht neu. Die Stadtverwaltung selbst hatte diesen Ansatz schon mal als eine Variante im Rahmen der Strategien zur Klimaanpassung im Jahr 2015 In Betracht gezogen. Passiert ist bisher aber noch nichts. Darüber hinaus könnte man das „Projekt Refill“ stärker im Bezirk etablieren. Refill Deutschland ist eine 2017 gegründete deutschlandweite Non-Profit-Organisation, die sich für die Vermeidung von Plastik und vor allem Plastikmüll in den Ozeanen einsetzt, indem sogenannte Refill-Stationen kostenlos Leitungswasser in mitgebrachte Trinkflaschen abgeben. Heike Kretschmer ist Fraktionsvorsitzende DIE LINKE. in der Bezirksvertretung EssenWest Aktuell bieten in Frohnhausen drei Einrichtungen an, sich bei ihnen kostenlos Trinkwasser in Flaschen abzufüllen. Da ist aus Sicht der Fraktion DIE LINKE. in der Bezirksvertretung Essen-West noch mehr möglich , wenn das Projekt insgesamt bekannter wäre. Um die Umsetzung der verschiedenen Möglichkeiten auf den Weg zu bringen, brachte die Fraktion DIE LINKE in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung den Antrag zur Prüfung der Umsetzung beider Maßnahmen ein, der angenommen wurde. Die Ratsfraktion will nun ebenfalls mit einem eigenen Prüfauftrag für das gesamte Stadtgebiet aktiv werden. Denn – der nächste Sommer kommt bestimmt! Michael Steinmann, Wilfried Bienek, Jürgen Zierus und Erwin Wiemer (v.l.n.r.) Jetzt ist es amtlich: Die „Alte Schule“ am Äbtissinsteig ist gerettet! Nach einem neuen Beschluss des Planungsausschusses vom November 2018 muss ein Käufer des Gebäudes ein Konzept vorlegen, dass den Erhalt des Atelierhauses vorsieht. Damit ist ausgeschlossen, dass das Gebäude abgerissen wird. tur ist die „Alte Schule“ wichtig. Hier fanden jahrelang Kunst- und Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen und Partys statt.
Die Essener Künstlerin und Gründerin des Vereins, Doris Schöttler-Boll, die hier bis zu ihrem Tode lebte, sorgte mit einer Vielzahl von Veranstaltungen für eine Bereicherung des Kulturlebens in Steele. Genau daran will der Verein anknüpfen und plant schon jetzt eine Fortführung der Veranstaltungen im Sinne Doris Schöttler-Bolls.
Doch ob der Kunstverein die „Alte Schule“ für seine Aktivitäten nutzen darf, ist noch nicht geklärt. „Wir hoffen, dass uns der zukünftige Eigentümer zumindest einen Teil der Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen überlässt“, so Erwin Wiemer. Aber erst einmal muss das Bieterverfahren stattfinden. So wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis die Umbauund Renovierungsarbeiten beendet sein werden.
Bis dahin will der Verein nicht untätig bleiben. Erste Lesungen haben bereits stattgefunden, weitere Symposien und Ausstellungen sind für 2019 geplant. Vorerst muss man auf andere Räumlichkeiten im Stadtteil ausweichen, aber man ist sich sicher, dass sie bald wieder dort stattfinden können, wo ihr angestammter Platz ist: in der „Alten Schule“, die dann wohl „Doris-Schöttler-Boll Haus“ heißen wird.