Der von Menschen herbeigeführte Klimawandel hat bereits jetzt dramatische Folgen für die Erde. Schmelzendes Eis, ansteigender Meeresspiegel, übersäuerte Meere, zunehmende Wetterextreme, massive Schäden am Ökosystem und bedrohte Kulturen sind nur einige der Folgen.

Mitverantwortlich für diese Entwicklung ist die industrialisierte Landwirtschaft durch massive Waldrodungen und die Trockenlegung von Mooren. Urwälder werden ohne jegliches Zögern für Palmölplantagen, Weidevieh und dessen Futter in Rekordzeit abgeholzt. Rund ein Fünftel der jährlichen globalen Treibhausgasemissionen entsteht durch Brandrodung und Abholzung. Der Verkehr spielt dazu auch eine große Rolle. Alleine in Europa gehen 20 Prozent des C02-Ausstoßes auf den Verkehr zurück.

Auf das Konto der Energiewirtschaft geht fast die Hälfte aller CO2-Emissionen. In Deutschland erzeugt der Energiesektor mit Abstand die meisten Treibhausgase. Alleine ein Fünftel der Emissionen stammt aus den Braunkohlewerken. 100 Millionen Tonnen Braunkohle werden pro Jahr im Rheinischen Revier gefördert und in den Kraftwerken vor Ort verfeuert. Dort werden ein Drittel der deutschen CO2-Emissionen ausgestoßen, und die bisherigen und aktuelle Landesregierungen und Bundesregierungen schauen nicht nur weg, sondern unterstützen sogar den Abbau. Damit setzt Deutschland nicht nur die Gesundheit seiner eigenen Bürger*innen aufs Spiel, sondern auch die gesamte Region. Für den Tagebau mussten viele Menschen ihre Dörfer verlassen. Unzählige Bäume, Tiere, und Landschaften mussten weichen, und es ist kein Ende in Sicht! Dass dadurch ansteigende Grundwasser lässt Seen versauern und Flüsse verockern. Das wieder aufgeschüttete Land ist oft so wenig fest, dass wegen der Gefahr von Rutschungen ganze Landstriche gesperrt werden.

Bei dem ganzen Unterfangen gibt es nur einen alleinigen Gewinner: RWE und seine Aktionäre. Die Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Essen schlägt daraus auf Kosten aller anderer Betroffenen Profit. Dies ist alleine so gewinnbringend, da die Folgeschäden komplett auf die Zivilgesellschaft abgewälzt werden.

Angesichts dieser Umstände bildeten sich Gruppen von Aktivist*innen, die sich nicht mehr nur mit dem Benennen dieser Missstände zufrieden geben, sondern zivilen Ungehorsam ausüben, um für Klima­gerechtigkeit zu sorgen. DIE LINKE. Essen solidarisiert sich mit den Waldbesetzer*innen und Aktivist*innen im Hambacher Forst, die seit fünf Jahren dem Konzern RWE die Stirn bieten und uns zeigen, dass es auch Alternativen zur kapitalistischen Lebensweise gibt. Zudem solidarisieren wir uns mit Ende Gelände. Das Bündnis kämpfte 2017 und 2018 erfolgreich in- und abseits der Grube und setzte damit erneut ein klares Zeichen für den Klimaschutz und gegen Kohle.

Deswegen fordert DIE LINKE einen verbindlichen Plan für einen sofortigen Kohleausstieg, der durch einen Strukturwandelfonds für die betroffenen Regionen von Bund und Ländern in Höhe von jährlich 250 Millionen Euro begleitet wird. Spätestens 2035 muss der letzte Kohlemeiler vom Netz gehen. Wir fordern ein Verbot für den Neubau von Kohlekraftwerken sowie für den Neuaufschluss und die Erweiterung von Braunkohletagebauen. Der Strukturwandel in den Tagebauregionen darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten erfolgen – daher fordert DIE LINKE einen Fonds für die soziale Absicherung der im Bergbau Arbeitenden und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Diese Resolution wurde am 03. Februar 2018 vom Kreisparteitag der LINKEN. Essen beschloss.

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