DIE LINKE. Essen bedauert Austritt

Kreisparteitag will Ansprechpartner*innen für sexuelle Belästigung einrichten

 

Der Kreisvorstand der Partei DIE LINKE. Essen bedauert den Austritt ihrer ehemaligen Sprecherin Sonja Neuhaus ausdrücklich. Zur Frage sexueller Belästigung hat der Kreisparteitag in der letzten Woche bereits Beschlüsse gefasst.

Wolfgang Freye, Sprecher des Kreisverbandes sagt dazu: „DIE LINKE ist in einer schwierigen Situation, das haben spätestens die letzten Wahlen deutlich gemacht, und wir bedauern den Austritt unserer ehemaligen Sprecherin ausdrücklich. Wir können einige Argumente gut nachvollziehen und halten es für dringend notwendig, dass der Bundesparteitag Ende Juni einen Klärungsprozess einleitet. Wir sind aber auch überzeugt davon, dass er das tut und laden alle Interessierten dazu ein, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Völlig inakzeptabel ist es, dass gerade junge Frauen in der Partei Erfahrungen sexueller Belästigung machen. Das widerspricht dem Anspruch der Partei DIE LINKE komplett und wird von uns nicht geduldet. Ich habe gerade darüber sehr ausführlich mit Sonja Neuhaus gesprochen und sie hat die Vorfälle, die ich nicht kannte, konkretisiert und auch Namen genannt. Festzuhalten ist, dass die Vorwürfe 6 bzw. 4 Jahre her sind. Ein Beteiligter ist kurz danach aus der Partei DIE LINKE ausgetreten. Um solche Fragen in Zukunft besser angehen zu können, hat der Kreisparteitag der Linken in der letzten Woche den Kreisvorstand einstimmig aufgefordert, Ansprech- und Beratungsstrukturen für sexuelle Belästigung zu schaffen. Das werden wir umsetzen.“

Sonja Neuhaus hat sich auf Facebook inzwischen noch einmal geäußert und ausdrücklich gesagt: „Auch wenn es die WAZ Essen offensichtlich gerne so hätte, ist meine Austrittserklärung sicherlich keine Abrechnung und schon gar keine mit meinem ehemaligen Kreisverband. Im Kreisverband DIE LINKE. Essen sind viele tolle, engagierte und visionäre Menschen aktiv, bei denen ich sehr froh bin, sie zu kennen und auch weiterhin an anderer Stelle mit ihnen politisch aktiv zu sein und für eine solidarische Gesellschaft zu streiten.“

Der Kreisvorstand Essen hält es im Übrigen für schlechten Journalismus, dass er vor Veröffentlichung des WAZ-Artikels nicht um eine Stellungnahme gebeten wurde. Mit der Essener CDU ist sie anders umgegangen, als der ehemalige Geschäftsführer des CDU-Kreisverbandes beschuldigt wurde, über hunderttausend Euro veruntreut zu haben.

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