Mit neuem Mut, klarer Kante und sozialer Opposition gegen Stillstand und Rechtsruck
Essen, 14.09.2025, 21:00 Uhr – Bis spät in die Nacht feiern über 100 anwesende Mitglieder der Essener Linken ausgelassen auf dem Parkplatz des Heinz Renner Hauses in der Severinstraße. Denn die vorläufigen Ergebnisse zur Kommunalwahl lassen auf mindestens fünf Sitze – und somit den Wiedereinzug in Fraktionsstärke in den Rat der Stadt Essen – hoffen. Erst Anfang Februar war die Linksfraktion durch den Austritt eines ehemaligen Parteimitgliedes in den Gruppenstatus zurückgefallen, weil dieser sein Ratsmandat nicht abgegeben hatte.
„Heute senden wir ein klares Signal: In Essen zieht eine starke soziale Opposition in den Rat!“, eröffnet Eliseo Maugeri, Platz 2 der Ratsliste, unter viel Applaus seine Rede. „Wir sind da, um Druck zu machen – auf die Koalition, auf die Verwaltung, auf alle Parteien, die meinen, man könne weiter Politik für Konzerne statt für Menschen machen.“ Die Linke sei nicht gekommen, um mitzuwinken. Sie sei gekommen, um zu streiten. „Für Gerechtigkeit. Für Solidarität. Für eine Stadt, in der niemand zurückgelassen wird.“
Im neuen Stadtrat will Die Linke all jenen eine Stimme geben, denen sonst niemand zuhört: Menschen, die von Sozialhilfeleistungen oder Rente abhängig sind, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die sich jeden Tag zur Arbeit schleppen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren und am Ende des Monats trotzdem nichts mehr in der Tasche haben.
„Ein Beispiel, das mich tief geprägt hat, ist die Litterode. Dort habe ich Menschen getroffen, die sich nicht vertreiben lassen. Menschen, die ihr Zuhause verteidigen – gegen die Profitgier von Konzernen.“, setzt Maugeri seine Rede fort. „Ihr Widerstand hat mir Kraft gegeben. Ihr Mut hat mir Hoffnung gegeben. Und sie haben mir gezeigt: Solidarität ist stärker als jede Million eines Investors!“
Neben dem Wiedereinzug in Fraktionsstärke im Rat wird Die Linke künftig auch in allen neun Stadtbezirken in den Bezirksvertretungen vertreten sein. Dort will die Partei die Interessen der Menschen vor Ort konsequent einbringen und direkte Beteiligung ermöglichen.
Doch die Freude über den eigenen Erfolg ist begleitet von großer Sorge über das Erstarken der AfD, die in Essen zweistellige Ergebnisse erreicht. Für Die Linke ist klar: Die Verantwortung dafür liegt bei der CDU-geführten Stadtregierung. Sie habe es in den vergangenen Jahren versäumt, die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen und soziale Probleme entschlossen anzugehen.
„Die AfD profitiert davon, dass die Politik der Stadtspitze viele Menschen im Stich gelassen hat“, erklärt Tobias Umbreit, Kreissprecher der Linken Essen. „Anstatt auf Beteiligung, soziale Sicherheit und bezahlbares Wohnen zu setzen, hat die CDU den Konzernen die Tür geöffnet. Das Ergebnis: wachsende Unsicherheit, Angst und Wut. Wir werden im Rat dafür kämpfen, dass diese Stimmung nicht weiter von Rechtsaußen instrumentalisiert werden kann.“
Auch die Oberbürgermeisterkandidatin der Linken, Liesa Schulz, zeigte sich kämpferisch: „Dieses Ergebnis ist ein Auftrag. Wir gehen nicht nur gestärkt, sondern auch entschlossener denn je in die kommenden Auseinandersetzungen. Essen braucht eine Politik, die die Stadt zusammenführt – nicht spaltet. Eine Politik, die den Menschen zuhört und ihre Sorgen ernst nimmt. Genau dafür
stehen wir.“
Mit dem Wiedereinzug in Fraktionsstärke und der Vertretung in allen Bezirksvertretungen will Die Linke Essen nun in den kommenden Jahren ihre Rolle als konsequente soziale Opposition ausfüllen und die Stimme derer sein, die in der Stadtpolitik viel zu oft übergangen werden.

