Der Kreisverband Essen der Partei Die Linke hat offizielle Beschwerde beim Presserat eingelegt. Grund ist eine nach Ansicht des Vorstands misslungene und parteiische Berichterstattung in der Lokalzeit Ruhr. Am 23.08.2020 berichtete die Nachrichtensendung über eine Podiumsdiskussion zum Thema Umwelt – und verschwieg dabei die Teilnahme der Oberbürgermeisterkandidaten Daniel Kerekeš für Die Linke und Karlgeorg Krüger für die FDP. Stattdessen kamen nur die Kandidaten der CDU, SPD und den Grünen ins Bild und zu Wort.

Kerekeš: „Der WDR ist eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt mit einem eindeutig beschriebenen Auftrag und einer klar umrissenen demokratischen Position. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk – mit Fernseh- und Radiosendern – gehört allein der Allgemeinheit und muss dazu beitragen, jedem Menschen in Deutschland die freie Meinungsbildung zu ermöglichen. So lautet das Selbstverständnis und vor allem lautet so die gesetzliche Grundlage. Wenn also die Teilnahme anderer Parteien unerwähnt bleibt, ist das nicht nur eine Benachteiligung, sondern vor allem ein Verstoß gegen die Grundregeln einer demokratischen Gesellschaft und öffentlich finanzierter Medien mit Neutralitätsverpflichtung.“

Auch der derzeitige Kommunalwahlkampf macht die Situation nicht besser. Kerekeš bewertet den Bericht als „unzulässige Einflussnahme.“ Er fährt fort: „Innerhalb der dreieinhalb Minuten, die der Beitrag dauert, hatten die Kandidaten von CDU, SPD und Grünen mehrfach die Gelegenheit, sich ausführlich zu verschiedenen Themen mitzuteilen und Wahlkampf in eigener Sache zu machen. Der unbegründete Ausschluss der anderen beiden Kandidaten verträgt sich weder mit dem strikten Neutralitätsgebot, dem öffentlich-rechtliche Sender unterliegen noch überhaupt mit den Grundsätzen von gutem Journalismus.“

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